03.11.2024
2. Bundesliga
TSV Mimmenhausen - TV Rottenburg
3:1 (22:25 19:25 17:25)
TSV Mimmenhausen – TV Rottenburg 3:1. – Der TSV Mimmenhausen hat sich am Samstagabend im Bildungszentrum Salem wochenlangen Frust von der Seele geschmettert. Hat mit dem 25:19, 25:19, 24:26 und
25:17 allen Ungläubigen, Kritikern und sich selbst bewiesen, „dass wir was können“, wie Christian Pampel den souveränen Erfolg kommentierte. Nach drei „Gurkenspielen“, einem, das er als „so lala“
bezeichnete, und jenem beim SV Schwaig, als selbst der Kontrahent das 0:3 als unverdient bezeichnet hatte, ist Kapitän Jan Jalowietzki und seiner Crew ein überzeugender Befreiungsschlag geglückt.
Ein nie gefährdetes 3:1, das auch den nach Gurkenspielen stets gefassten, klar analysierenden Pampel nicht ganz kalt lässt.
„Das war richtig gut“, freut sich der Mimmenhausener Trainer darüber, dass endlich mal „alle Rädchen ineinander griffen“, viele Dinge funktionierten, an denen „wir seit Wochen und Monaten
arbeiten“. Zum Beispiel dann, wenn die Annahme schwächelte, „haben sie sich gegenseitig geholfen“; der Aufschlag des TSV, „meist mit guter Quote“, stellte die Rottenburger vor oftmals unlösbare
Probleme. Pikant daran: Der Friedrichshafener Joshua Rauber in TSV-Reihen ließ seinen großen Bruder Moritz auf Rottenburger Seite gelegentlich „alt“ aussehen.
Überhaupt, Joshua Rauber und der zuletzt doch immer wieder kritisierte K-1-Angriff: Ganz groß raus kam der im Vergleich mit Kollegen und Kontrahenten 1,82m kleine Mann, „Er hat das toll gemacht,
sich wesentlich gesteigert!“, spendet Christian Pampel verbalen Beifall für eine Vorstellung, bei der „nicht nur phasenweise und punktuell“ wie in den Partien zuvor die guten Sachen geklappt
hatten. Ein Urteil, das auch für alle anderen, die Mittelblocker im Schnellangriff oder Jan Jalowietzki gilt. Der Kapitän verletzte sich im vierten Satz. Von David Markovic kurz vertreten,
übernahm er aber bald wieder seinen erfolgreichen Part auf dem Spielfeld. Die Annahme stand, Zuspieler Philipp Hornung hatte wieder einen guten Tag erwischt, und – Novum in dieser Saison: Er
durfte nicht nur auf Lukas Baumgärtner als zuverlässigen Angreifer setzen. Der Mann auf der Diagonalen, zum vierten Mal hintereinander völlig zu Recht zum „Mann des Spiel“ gewählt, erhielt als
Vertreter aller die goldene Medaille.
Der eine oder andere Zuschauer wird sich verdutzt die Augen gerieben haben. 9:2 führte der Tabellenletzte, ließ sich auch von kleinen „Dellen“ nicht irritieren, machte unbeirrt weiter und gewann
nicht nur den ersten Durchgang 25:19. Je näher der Moment, wo es drauf ankommt, rückte, desto deutlicher der Mimmenhausener Vorsprung (8:6, 16:12, 23:18). Und mit dem zweiten 25:19-Satzgewinn war
der erste Saisonpunkt in trockenen Tüchern.
Mimmenhausen aber wollte mehr. Gegen einen TV Rottenburg, der aufgrund seiner Eigenfehler „uns nie unter Druck setzen konnte“ (Pampel). Der dritte Abschnitt im einseitigen
badisch-württembergischen Duell brachte aber den „alten“ TSV hervor. Er führte komfortabel (8:7, 16:13, 21:17), steuerte dem glatten 3:0 entgegen (24:23, Matchball) – plötzlich häuften sich die
Eigenfehler, Rottenburg nutzte das zum 26:24. Das war’s dann aber. Mehr überließ Mimmenhausen dem Vizemeister nicht. Das anschließende 25:17 im vierten Satz: eine Machtdemonstration.
„Ich freue mich sehr über die drei Punkte“, sagte Christian Pampel. Aber was ihn zufrieden – zum ersten Mal in der Saison – nach Hause fahren lasse, sei, was die Mannschaft auf dem Spielfeld
veranstaltet habe.
TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (Markovic, AA), Friedrich (MB), Baumgärtner (D, MVP), Rauber (AA), Zippel (MB), Hornung (Z), Frings (L), Reusch (L).
06.10.2024
2. Bundesliga
TSV Mimmenhausen - L.E. Volleys
0:3 (22:25 19:25 17:25)
Der TSV Mimmenhausen hat auch sein drittes Saisonspiel glatt verloren. blieb auch in der Partie gegen den derzeitigen Tabellenführer vieles schuldig. Vor allem so erfahrene Spieler wie Kapitän Jan Jalowietzki oder Diagonalangreifer Richard Schaugg scheinen derzeit von einer zuverlässigen Form weit entfernt. Mit gesenkten Köpfen und versteinerten Mienen verließen nicht nur die beiden nach dem 22:25, 19:25 und 17:25 das Spielfeld im Salemer Bildungszentrum. Die erneute klare Niederlage, der TSV Mimmenhausen hat nach drei Spielen erst einen Satz auf der Habenseite und trägt derzeit die Rote Laterne, macht aber nicht nur Kapitän und Diagonalangreifer großes Kopfzerbrechen.
30.09.2024
2. Bundesliga
TSV Mimmenhausen - Barock Volleys MTV Ludwigsburg
0:3
Der TSV Mimmenhausen hat auch sein zweites Saisonspiel glatt verloren. Während vor einer Woche in Gotha wenigstens noch ein Satz auf der Habenseite gestanden war, ging die Mannschaft von Trainer
Christian Pampel vor den eigenen Fans komplett leer aus. In keinem der drei Durchgänge (18:25, 17:25, 20:25) waren Kapitän Jan Jalowietzki und seine Crew auch nur in der Nähe eines Satzgewinnes.
Christian Pampel hatte seinen Spielern drei Aufgaben für das Match gegen Ludwigsburg gegeben. Keine wurde von seinen Spielern vollumfänglich erledigt. Alleine das Umsetzen des im Training
Erarbeiteten klappte teilweise. So sah der Mimmenhausener Trainer mit Freude, dass Diagonalangreifer Lukas Baumgärtner Fortschritte gemacht hatte. „Er steht besser zum Ball, das bessere Timing
macht sich bemerkbar.“ Aber im Schnitt habe er sich von seiner Mannschaft mehr erhofft, gesteht der Coach.
So war die zweite Aufgabe, Fans und Zuschauer glücklich zu machen, nicht zu erfüllen. In einer Personalbeurteilung, so Pampel, stünde nach der Partie: „Wir waren bemüht.“ Diese Beurteilung lässt
den Frust bei Christian Pampel nicht wirklich steigen. Schon eher die Erkenntnis, dass der TSV Mimmenhausen in der dritten Aufgabe komplett versagt hatte. „Wenn Ludwigsburg Schwächen zeigt,
müssen wir da sein“, hatte er seinen Spielern mit auf den Weg gegeben. Ludwigsburg zeigte Schwächen, Mimmenhausen nutzte sie nicht.
Die Tür zu besserem Abschneiden war durch die schwache Annahme der Gäste durchaus offen. Aber statt durchzugehen, habe die Mannschaft mit Eigenfehlern das Team von Trainer Michael Dornheim stark
gemacht. Wir haben es trotz der schwachen Annahme nicht geschafft, Ludwigsburg unter Druck zu setzen“, moniert Pampel. „Wir haben sie immer wieder aufgebaut!“ Grundsätzlich sei es ja okay, gegen
Ludwigsburg 0:3 zu verlieren, fügt er an. Aber da grummelt es doch stark im Innern. Denn so deutlich hätte das Duell mit einem der Meisterschaftsanwärter garantiert nicht enden müssen.
Vorausgesetzt, die Annahme steht ihren Mann, und nicht gefühlt die Hälfte der Mimmenhausener Angriffe landet im Ludwigsburger Einer-Block.
Da halfen auch die Wechsel, die Christian Pampel zur Verfügung hatte, nicht wirklich weiter. Baumgärtner wurde durch Richard Schaugg auf der Diagonalen ersetzt, David Markovic, der auf die
Außenbahn umgeschult wird, ersetzte Jalowietzki sowie Rauber und Johann Reusch spielte statt Hornung zu. Eine gute Nachricht zum Schluss: Pascal Zippel wurde MVP.
TSV Mimmenhausen: Hornung (Z, Reusch), Baumgärtner (D, Schaugg), Jalowietzki (AA, Markovic), Rauber (AA, Markovic), Zippel, Friedrich (beide MB), Frings (L).
29.04.2024
2. Bundesliga
TSV Mimmenhausen – TuS Kriftel
3:1 (21:25, 25:21, 25:21, 25:22)
Den TSV Mimmenhausen in dieser Aufstellung haben seine Fans zuletzt eher selten genießen dürfen. Und er wird in dieser Formation auch nie wieder zu sehen sein. Dass Federico Cipollone (Z), Richard Schaugg (D), Jonas Hoffmann, Jan Jalowietzki (beide AA), Bogdan Birkenberg, Philipp Friedrich (beide MB) und Libero Tim Frings im letzten Spiel der Saison gemeinsam, und die Betonung liegt auf gemeinsam, auf dem Spielfeld stehen, hat einen in der Geschichte des Volleyballklubs ganz triftigen Grund: Zwei Akteure, die mehr als sechs Jahre hinweg in der Starting Six für tolle Spiele und herausragende Platzierungen gesorgt haben, schlüpften zum letzten Mal ins TSV-Dress. „Sie alle haben für einen tollen Abschluss einer tollen Saison mit Platz sieben gesorgt“, war ihr Trainer Christian Pampel voll des Lobes über eine „würdige Verabschiedung vor toller Kulisse“.
Federico Cipollone und Jonas Hoffmann beendeten mit dem Match gegen Kriftel eine erfolgreiche Laufbahn. Beide begannen bei den YoungStars Friedrichshafen. Während die Nummer 3, der Mann mit dem schnellen Armzug auf den Außenbahnen, über den VfB Friedrichshafen und den VCO Berlin Erstligaluft schnuppern durfte, über Volley Amriswil, so eine Art Schweizer VfB Friedrichshafen, 2017 zum TSV Mimmenhausen gekommen war, verlief die Karriere von Federico Cipollone international. Der Mann mit dem italienischen Pass blieb nicht am See. Der TV Rottenburg sicherte sich die Talente des Zuspielers. Sechs Jahre lang. Dann hatte der AS Cannes großes Interesse an ihm. 2019, nach einem Jahr französischer Erstliga, kehrte er nach Deutschland zurück. Nach Mimmenhausen.
Dort waren der „Hexer“ und „Hoffi“ maßgeblich am fantastischen Volleyball-Märchen des Dorfvereins beteiligt. Bis jetzt. Bis zum Samstag. Bis zum letzten Zweitliga-Match gegen Kriftel. „Sie haben ohne Ende geackert“, zollt Pampel Respekt. Und Kapitän Cipollone wurde sehr laut auf dem Feld, als seine Kollegen unkonzentriert wirkten. Gegen Hessen, die mit ihrer Spielfreude und ihrem Können dazu beitrugen, dass das Match in der proppenvollen BZ-Arena all jene Elemente hatte, die den Volleyballsport so attraktiv machen. Starke Angriffe, auf eine großartig reagierende Feldabwehr treffend, lange Ballwechsel, die die Zuschauer mit angehaltenem Atem verfolgten. Selbst als Sitzvolleyballer unterm 2,43 Meter hohen Netz hielt der TSV den Ball im Spiel. Natürlich trug zur ausgelassenen Stimmung bei, dass ein von allem Druck befreiter, völlig gelöster TSV Mimmenhausen 21:25, 25:21, 25:21 und 25:22 gewann. Einen TuS Kriftel besiegte, der sich mit seinen großen spielerischen Mitteln vehement wehrte, trotz zu vieler Aufschlagfehler auch als höflicher Gast keinen Punkt einfach verschenkte.
Aber irgendwann baggerte und pritschte, schmetterte sich das Match dem Ende entgegen. Nach dem letzten Ballwechsel sanken Cipollone und Hoffmann zu Boden. Heftig umarmt von den Kollegen konnte „Fede“ seine Tränen nicht zurückhalten, als er zum letzten Mal zum MVP des TSV Mimmenhausen gewählt wurde. Minutenlanger Applaus, kein Zuschauer verließ die Arena (nicht nur der legendären Thüringer Bratwurst wegen, die nicht geliefert wurden), feierte die TSV-Volleyball-Gemeinschaft lange ihre Helden. Jene, die den Verein verlassen (neben Cipollone und Hoffmann ist das Lars Hammer) und das gesamte Team, das mit dem zwölften Erfolg im 24. Spiel sich so präsentiert hatte wie in der gesamten Saison. Darüber freut sich Christian Pampel besonders, weil sie zum ersten Mal komplett ohne ihn gespielt worden war.